"Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen". (Goethe)

 

 

Am 1 Juli 2012, hat der Verein Atheneum zwei Jahre Bestehen gefeiert. Bei der Gelegenheit, hat es der Verein  als seine Verpflichtung angesehen, dem Publikum aus Deutschland, Rumänien, Belgien und Niederlande, ein besonderes Programm zu bieten. Der rote Faden dieser Veranstaltung hat uns die Chance gegeben, die Relevanz von historischen und kulturellen Begebenheiten, die Deutschland und Rumänien näher gebracht haben, zu veranschaulichen.



Aufgrund der Wertschätzung, die die Leitung des Goethe Museums Düsseldorf (in Person von Herrn Prof. Dr. Dr. h.c mult, Volkmar Hansen –dem Direktor des Museums, einer bedeutenden Persönlichkeit der Stadt Düsseldorf, und von Frau Dr. phil. Heike Spies, der stellvertretenden Direktorin) den kulturellen Aktivitäten des Vereins Atheneum  entgegenbringt, konnten wir „unser Fest“ im wunderschönen Schloss Jägerhof, dem Sitz des Goethe-Museums – organisieren.

 



Das Schloß Jägerhof ist der Ort, woher der Prinz Karl I von Hohenzollern – Sigmaringen zu seiner Inkognito-Reise nach Rumänien aufgebrochen war, um am 10 Mai 1866, seinen Eid vor dem rumänischen Parlament in Bukarest zu abzulegen und Prinz von Rumänien zu werden. 1881 wurden Karl und seine Frau Elisabeth zu König und Königin von Rumänien gekrönt.



"In den Künsten, wer nicht das Beste hat, hat nichts" (Goethe)

 

Die Vorträge und die künstlerischen Momente haben in dem Festsaal des Schlosses stattgefunden.

Die Vorstellung, äußerst lehrreich durch ihren Inhalt, hat drei, thematisch miteinander verknüpfte Aspekte beinhaltet.

 

Das Schloß Jägerhof (Goethe Museum) in Düsseldorf und das Schloß Peles (ein rumänisches Königsschloss) sind durch die Historie stark verbunden. Bereits Mitte des 17. Jh. als Sitz der kurfürstlichen Forstverwaltung erwähnt, wurde das Schloß Jägerhof Über die Jahre durch die Kriege und Fremdbesatzungen beschädigt und später wiederbelebt, bis es sich  zu einem Juwel der Rokoko-Architektur etabliert hat. Wichtige Namen der Geschichte sind  mit ihm verbunden, wie: Kurfürst Jan Wellem, Baumeister Johann Joseph Couven, oder Oberbaudirektor Nicolas de Pigage.

Vom 1850 bis 1885 war Jägerhof Residenz der Familie des Fürsten Karl-Anton von Hohenzollern-Sigmaringen. Seit 1995 funktioniert das Schloß als Museum.

 



1872 hat König Carol I von Rumänien den Wiener Architekten Wilhelm von Doderer  mit dem Bau des Schlosses Peles bei Sinaia, in einer malerischen gebirgigen Gegend, beauftragt. Die erste Bauetappe wurde 1883 abgeschlossen, und vom 1883 bis 1914  fand eine weitere Um- und Weiterbauperiode statt. Die königliche Residenz in deutschem Neorenaissance Stil mit rumänischen Details, die man bis heute besichtigen kann, bietet in  ihren über 160 Innenräumen sehenswerte Dekorationsmerkmale, Wandtapeten aus echtem Cordoba-Leder, Möbelstücke aus dem Wiener Atelier Bernhard Ludwig, Kristallspiegel und Kronleuchter aus Murano- Glas und nicht zuletzt die Malereien vom damals jungen Gustav Klimt sind nur ein paar von den wunderschönen Objekten, die man im Schloß Peles bestaunen kann.



Frau Dr. Ruxandra Beldiman, ist  Kunsthistorikerin und Forscherin, Kuratorin im Nationalmuseum Peles, wo sie sich der Erforschung der Gemäldesammlung, insbesondere der Kopien nach Alten Meistern und der Ausstattungsprogramme, die von Gustav Klimt für Schloß Peles angefertig wurden. Sie präsentierte ihr Buch, „Das Schloß Peles“. Das Buch  erfreut sich großen Interesses unter den Spezialisten Ihren Doktortitel erhielt sie 2009 mit dem Thema „Schloß Peles – ein Beispiel des Historismus deutscher Prägung“. Frau Dr. Beldiman ist Autorin von Artikeln die meistens in rumänischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden.

 



Herr Dr. Mircea Hortopan, Direktor des Nationalmuseums Schloß Peles, Sinaia, verantwortlich für die Neugestaltung der Dauerausstellungen in den Schlössern Peles und Pelisor, Experte für ein Auktionshaus in Bukarest für Kunst und Geschichte des Rumänischen Königshauses, hielt einen Vortrag über die Geschichte des Schlosses Peles. Herr Dr. Hortopan hat das Internationale Master für Denkmalpflege, Konservierung und Verwaltung des Kulturgutes an der Universita degli Studi die Bologna, Dipartimento Storia Antica und erhielt seinen Doktortitel an der Universität „Valachia“ mit dem Thema: Schloß Peles –Wiege der Rumänischen Dynastie, von der königlichen Residenz zum Museum.



In der Zeit von König Carol I, unter einer bemerkenswerten politischen Stabilität und wirtschaftlichem Wachstum, wurden mehrere Bauprojekte geplant und auch durchgezogen: Krankenhäuser in ländlichen Gegenden, Universitäten und Kollegien, neue Bahnhöfe, Fabriken, u.v.m., aber auch die 12 außerordentlichen Weinproduktionsanlagen im Jahre 1884, darunter „Domeniul Coroanei Segarcea“ die heute, dank des visionären Könnens des Eigentümers, Herrn Mihail Anghel, einen neuen Referenzpunkt darstellt für die moderne Wirtschaft Rumäniens und als Lieferant des Königshauses anerkannt wurde.

Der Weinkeller auf vier Ebenen, erbaut zwischen 1904 und 1908, war in seiner Zeit ein Vorreiter unter gleichen. Das Gebäude ist bis heute als Mittelpunkt der aktuellen Anlage voll funktionsfähig. Bis 1948 war das Weingut in Besitz der Königlichen Familie, 2002 wurde es von der Familie Anghel, den  aktuellen Eigentümern gekauft. Seit 2009 haben sich die Investitionen der letzten 10 Jahren in 4 Goldmedaillen, 11 Silbermedaillen und 5 Bronzemedaillen für die Weine der „Domeniul Coroanei Segarcea„ bei den Internationalen Wettbewerben konkretisiert.

Wir durften bei der Veranstaltung, zusammen mit unseren Gästen, die Edeltropfen auch verkosten…



"Die Menschen begreifen niemals, daß schöne Stunden, so wie schöne Talente, im Fluge müssen genossen werden" (Goethe)

 

Nachdem Rumänien 1878 im Frieden von San Stefano die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich erreicht hatte, wurde Karl am 26. März 1881 zum König von Rumänien proklamiert. Es gelang ihm, dem jungen Staat in den folgenden Jahrzehnten außenpolitische und innere Stabilität zu geben. Die von ihm vorangetriebenen Reformen umfassten die Staatsfinanzen, eine am preußischen Vorbild orientierte Armee, einen Ausbau des Schulsystems und das Anlegen von Eisenbahnlinien. Allerdings erschütterte der Bauernaufstand in Rumänien 1907 das Land und machte auf die Unhaltbarkeit der ungerechten Landverteilung (Großgrundbesitz) aufmerksam. Dieses Problem vermochte Karl ebenso wenig zu lösen wie die weitgehend oligarchisch-undemokratische Herrschaft der damaligen rumänischen Oberschicht. Karl führte eine Menge wichtiger Reformen ein und das moderne Rumänien wurde zu einer konstitutionellen Monarchie. 

 



"Ein Tag der Kunst ist wie ein Tag der Ernte: man muß geschäftig sein, sobald sie reift" (Goethe)

 

Elisabeth von Wied war eine deutsche Prinzessin. Sie war eine hochgebildete Person, eine begnadete Dichterin und Malerin. Ihr Schriftstellername war Carmen Sylva und sie fungierte als Kunst- und Kulturförderer in Rumänien. Die Musik von George Enescu hat sie begeistert und er wurde zum Protegé des Hofes. „Meinen jedesmaligen Aufenthalt in Deutschland benutze ich gut zu Propaganda und Vertreten meiner Verse und Gedichten. (…) Es ist doch gut, daß ich in Deutschland wieder feste Fäden geknüpft habe. Man war doch gar zu fern und fremd geworden. Jetzt interessieren sich die Leute sogar für unser kleines Land (Rumänien)….“

Sie gründete Schulen, Krankenhäuser, Kurorte und Kindergärten. Sie setzte sich für das Gesundheitswesen, Sozialwesen (Rente für alte Leute, Sozialhilfe für Bedürftige usw.) und die Kunst ein, doch im Privatleben hatte sie weniger Glück.

„Durch den sanften Einfluß, den Elisabeth auf ihren Gemahl hatte, blühten Literatur, Wissenschaft und Kunst in Rumänien auf und erreichten in weniger als einem Vierteljahrhundert ein nie gekanntes Niveau. Rumänien wurde das Land mit kultureller Vorbildfunktion in Zentral-Europa. In Bukarest gründete Karl die erste königlich kulturelle Stiftung, die Stiftung Carol I, welche einen entscheidenden Einfluß auf die wissenschaftliche Vorbereitung und soziale Ausbildung der Studenten ausüben sollte.“(www.zuwied.de)



Ehrengast dieser Veranstaltung war Herr Dr. Gabriel Badea-Paun.

Gabriel Badea-Păun studierte Geschichtswissenschaften an der Universität Bukarestund promovierte in Kunstgeschichte an der Universität Paris IV (Sorbonne) Er hat zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften zur Kunstgeschichte in Frankreich und Rumänien und mehrere Fachbücher in Frankreich, England und Rumänien veröffentlicht, darunter Portraits de Société (Paris, Citadelles et Mazenod 2007) und Le style Second Empire. Architecture, décors et art de vivre Paris (Paris, Citadelles et Mazenod 2010) sowie 1998 eine Gedichtsammlung von Elisabeth zu Wied (1843–1916), Königin von Rumänien, herausgegeben. Für seine Publikationen erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen.



Die einfühlsame Biographie Carmen Sylvas von Gabriel Badea-Paun vereint und interpretiert erstamals erstmals rumänische, deutsche, französische und englische Quellen und erklärt warum die Faszination um den Mythos der dichtenden Königin Carmen Sylva, heute wieder eine Renaissance erlebt.

 



Herr Frank Schnitzler langjähriger Inhaber der Düsseldorfer Parfümerie Schnitzler hat uns mit Begeisterung unterstützt und wir bedanken uns für seinen Engagement zu dieser Vorstellung.

 

 

Die Anwesenheit von Herrn Bernd Willscheid, Direktor des Museums in Neuwied, haben wir als großes Kompliment für unseren Verein angesehen. Herr Willscheid hat sich seinerseits sehr gefreut, Atheneum kennen gelernt zu haben, vor allem bei solchen kulturellen Begegnungen.



Frau Geraldine Gabor-Dreyer, studierte an der Münchner Universität Italianistik. Sie übersetzt Schauspiele aus dem Italienischen, dem Spanischen, dem Rumänischen und dem Ungarischen. Sie hat mit viel Gefühl, an diesem Tag, Verse aus "Peles im Dienst" und "Es war einmal in Sinaia" von Carmen Sylva vorgetragen. Außerdem, die Koordinationsarbeit die sie für "Atheneum" leistet, hat uns immer sehr geholfen und wir bedanken uns bei dieser Gelegenheit ganz, ganz herzlich.

Nicolae Calugarita, Absolvent der "Schauspielerakademie I. L. Caragiale" Bukarest, hat über 100 Theaterrollen bei verschiedenen Theatern ins Leben gerufen. Er war zwischen 1990 und 1996 als freier Lehrer am UNATCIL Caragiale Bukarest tätig. Darüber hinaus ist er als Stimme der TVR und TVR1, bekannt, leistet Dichterlesungen und Reportagen in Rundfunk und Fernsehen. Ausgezeichnet mit dem Nationalorden für Verdienste, Rittergrad und mit dem Preis des Bürgermeisters der Stadt Bukarest für das Lebenswerk. Er hat uns im Goethemuseum einen fulminanten Faust verschenkt

 

Ileana Popovici, erfolgreiche Schauspielerin und Sängerin in Film und Fernsehen, hat mit den bekanntesten Schauspielern und Regisseuren Rumäniens in mehr als 15 Filmen gearbeitet. Im Rumänischen Fernsehen als Musikillustratorin tätig und sehr geschätzt, sie lebt in Rumänien und Italien und nimmt weiterhin an wichtigen kulturellen Ereignisse teil. Die Gedichte "Das Gebetholz" und "Gebirgsflora" von Carmen Sylva wurden von ihr vorgetragen.

Emilian Piedicuta, geboren in Bukarest, ist seit 1987 zweiter Konzertmeister der Düsseldorfer Symphoniker. Er spielte in Orfeus Quartett, mit dem er mehrere Kammermusikwettbewerbe gewann und eine internationale Konzerttätigkeit verfolgte. In den letzten Jahren, widmete er sich verstärkt dem Dirigieren. Regelmäßig leitet er Orchester seines Heimatlandes Rumänien sowie das Folkwang Kammerorchester Essen und dirigiert das Studentenkammerorchester der Hochschule für Musik Köln, Standort Wuppertal.

Mirona Toncean und Roman Ciflicli, Träger des rumänischen Nationaltitels in Tanzsport. Gewinner unzähliger nationaler und internationaler Wettkämpfe. Ihre Begabung in dieser Disziplin zigte sich schon in früher Kindheit. Heute unterrichten sie selber talentierte Kinder im Verein "Dansul Viorilor" aus Reghin. Sie haben das Publikum mit musikalisch-choreographischen Momenen bei der Veranstaltung. Ein herzlichen Dank geht an Adriana Ispas, die als Choreographin im Verein "Dansul Viorilor" Reghin tätig ist und das Tänzerpaar Mirona Toncean und Roman Ciflicli trainiert.

Sandrino Gavriloaia, Absolvent der Romanistischen Fakultät der Universität Bukarest, Redakteur beim Rumänischen Fernsehen (TVR) tätig, verantwortlich für zahlreiche Tagungen, Symposionen, Veröffentlichungen über Reisen, wurde mit vielen wichtigen Preise der Filmkünstler, Journalisten, für Sendungen und Dokumentarfilmen ausgezeichnet. Wir waren froh, Herrn Gavriloaia als Programmdirektor bei unserer Veranstaltung verpflichten zu durfen. Er hat den Autor Gabriel Badea-Paun vorgestellt.

Eine besondere Erscheinung, honoriert vom Publikum durch wilden Beifall war das Quartett „Trei Parale“ (Drei Groschen), das mit enormer Begabung alte rumänische Musik vorgetragen hat.

Dieses Band, unter der Leitung von Herrn Florin Jordan war der Sympathieträger des Abends, dank deren künstlerischen Leistung, aber auch durch die freundliche, offene und charismatische Präsenz, die das Publikum in seinen Bann gezogen hat.



" Le sens commun est le genie de l'humanité" (Goethe)

 

Wir haben ein wunderbares, internationales Publikum erlebt .

 

"Nur aus innig verbundenen Ernst und Spiel kann Kunst entspringen" (Goethe)

 

Wir bedanken uns recht herzlich bei unseren Sponsoren: