Auf den Spuren der Geschichte und der Kultur in Paris - Brancusi

Der Deutsch-Rumänische Kulturverein ATHENEUM hat Anfang Juli 2017 wieder eine Kulturreise organisiert. Es handelt sich dabei um die Fortsetzung eines älteren Projekts, „Auf den Spuren der Geschichte und der Kultur…“, das 2013 gestartet wurde und in dessen Rahmen bereits mehrere Reisen absolviert wurden. Diesmal wandelte man auf den Spuren der rumänischen Kultur in der „ville lumière“, der Stadt des Lichts, wie Paris genannt wird, in einer musterhaften rumänisch-französisch-deutschen Zusammenarbeit. .

 

 

Das Hauptziel dieser mehrtägigen Exkursion war die Entdeckung des Bildhauers Constantin Brâncuşi, oder – besser gesagt – die Wiederentdeckung des in dem rumänischen Dorf Hobiţa Gorjului geborenen Künstlers aus einer gemeinsamen rumänisch-französischen Perspektive. Die Exkursionsteilnehmer besuchten das Atelier von Brâncuşi am Museum „Centre Pompidou“ und das Grab des rumänischen Künstlers auf dem Friedhof Montparnasse, wo auch so viele andere Berühmtheiten des internationalen Kulturlebens ruhen.

Die Reisenden wurden von S.E. dem Botschafter Rumäniens in Paris Luca Niculescu empfangen und sie trafen ebenfalls S. E. den Botschafter Rumäniens bei der UNESCO in Paris Adrian Cioroianu. Auf Anregung des Kunsthistorikers Dr. Gabriel Badea-Păun, der die Gruppe durch Paris führte, wurden Monumente des Viertels „Le Marais“ besichtigt: Das französische Nationalarchiv (Hotel de Rohan-Soubise), Place des Vosges, Hotel de Ville etc.

An der Reise haben folgende Vereinsmitglieder teilgenommen: Herr Prof. Dr.Volkmar Hansen, Familie Johanna und Manfred Bos, Frau Geraldine Gabor-Dreyer, Frau  Aurora Meurer, Frau Johanna Richter, Frau Akiko Shirota und Herr Karsten Haase, Herr Alexandru Popescu, Frau Mariana Gion, Frau Dr. Florinela Cupşa und Herr Konrad Spiecker, Familie Barbu und Renate Ollănescu-Orendi, Herr Georg Dobrescu und Frau Livia Grama Medilanski, Präsidentin des Vereins Atheneum. Aus Rumänien kamen hinzu Mihaela Nagy, Expertin für Tourismus, und der Journalist Sandrino Gavriloaia.<< Neues Textfeld >>

Die Delegation aus Deutschland wurde in der Rumänischen Botschaft sehr freundlich empfangen. Das Palais Béhague (französisch Hȏtel de Béhague), das seit 1939 unsere Botschaft in Paris beherbergt, ist eins der schönsten Louis XV.-Palästen der Stadt. Es ist Eigentum des rumänischen Staates und es steht auf der Liste der historischen Denkmäler in Frankreich. Frau Mioara Pituţ, erste Sekretärin der Botschaft, hat die Atheneum-Gruppe mit viel Kompetenz und Freundlichkeit durch die prächtigen Räume des Palais Béhague geführt. Im Hȏtel de Béhague hat zur Zeit der letzten Eigentümerin, Martine-Marie-Pol de Béhague Gräfin von Béarn, Paul Valéry als Bibliothekar gearbeitet, und auf der Bühne des Byzantinischen Saals sind der Musiker Gabriel Fauré und die Tänzerin  Isadora Duncan aufgetreten.

. Zu den berühmten Gästen des Hauses zählten auch Constantin Brâncuşi und George Enescu, die in ihrer Pariser Zeit regelmäßig die Rumänische Botschaft in der Rue de l’Exposition besuchten. Die Holztäfelungen und die Gusseisenarbeiten, die Skulpturen in Marmor und die Gemälde, die Inneneinrichtung und die bibliophilen Schätze machen aus dem Hotel de Béhague für jeden, der diese privilegierte Adresse besucht, einen Ort, auf den alle Europäer stolz sein können. Die Gäste aus Deutschland haben sich gefreut, unter den Kunstwerken, die sich im Besitz der Botschaft befinden, auch die Büste von Carol I., dem ersten König von Rumänien, und das Portrait der Königin Elisabeth zu entdecken.

S. E. der Botschafter Luca Niculescu, empfing die deutsch-rumänischen Gäste in dem eleganten Blauen Salon, und er zeigte sich sehr interessiert an den zukünftigen Projekten des Vereins ATHENEUM.

Ein anderer eindrucksvoller Augenblick der Reise war die Begegnung mit Frau Dr. Doina Lemny, Kustodin des Brâncuşi-Ateliers in Paris und Kuratorin am Centre Pompidou. Frau Lemny führte die Düsseldorfer Besucher mit einer Leidenschaft und einer Hingabe durch die Sammlung, die ihren internationalen Ruhm auf dem Gebiet Brâncuşi bestätigen. Interessant war, dass ihre Erklärungen in rumänischer Sprache, die von Frau Geraldine Gabor-Dreyer ins Deutsche übersetzt wurden, auch andere Besucher, die Rumänisch oder Deutsch verstanden, in ihren Bann zogen. Im Jahr 1876 in Rumänien geboren, lebte und arbeitete Constantin Brâncuşi von 1904 bis zu seinem Tod 1957 in Paris. Sein Werk gilt international als grundlegend für die Erneuerung des plastischen Ausdrucks im 20. Jahrhundert.

Die Reise auf den Pariser Spuren von Brâncuşi ging am zweiten Tag auf den Alleen des Friedhofs Montparnasse weiter auf der Suche nach dem Grab des großen rumänischen Künstlers und dem berühmten „Kuss“.

 

Eine Besichtigung des Hügels Montmartre und anderer Pariser Sehenswürdigkeiten ergänzte noch diesen ersten Besuch des Vereins ATHENEUM auf den Ufern der Seine.