AUF DEN SPUREN DER GESCHICHTE - KULTURELLE BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND RUMÄNIEN

 

Aus der Überzeugung heraus, daβ die Kultur besonders geeignet ist, Menschen einander näher zu bringen, plant der deutsch-rumänische Kulturverein ATHENEUM Düsseldorf für den Zeitraum 1-8 September 2013 eine Kulturreise nach Rumänien. Beim Organisieren dieses Events, sind viele Kulturforen in Rumänien auf uns aufmerksam geworden, so daß wir sicher sein können, dort überall, sowohl im Kultusministerium als auch in der Nationalbibliothek, im Bukarester Kunstmuseum, im Museum Schloβ Peles und im Palais Elisabeta, dem Sitz der Königlichen Familie, mit der für das rumänische Volk charakteristischen Gastfreundschaft empfangen zu werden.

 

"Von dem Gebetholz des Sinaia-Klosters zu dem Konzert der Orchester "Europa Galante" im Rahmen des Festivals George Enescu und von Goethe zu Carmen Sylva und die Enescu Rhapsodien, dieser Besuch hat unsere kulturelle Gestalt und das wirkliche Image definiert, somit auch das Interesse, wenn nicht die Begeisterung für neuen solchen Reisen erregt. Es war tatsächlich eine Meisterleistung, mit vielen Begegnungen, Ereignissen und Objektiven und die deutsche und französische Gäste, oder die Mitglieder aus der historischen Diaspora haben die Gelegenheit gehabt, nicht nur die Kunst, die Architektur, die Religion, die Zivilisation oder die Geschichte unseres Landes sondern auch unsere Landschaften, Traditionen, Gastronomie und Musik zu entdecken."

Sandrino Gavriloaia, Regisseur des Filmes "Auf den Spuren der Geschichte"

 


 

Wir möchten Ihnen in einigen Bildern den Ablauf der geplanten Fahrt schildern.

 

Das Nationalmuseum "George Enescu" befindet sich im Palais Cantacuzino. Nach ihrem Tod überlies Maruca, die Ehefrau des Komponisten, 1955, den Palais und die Nebengebäuden dem rumänischen Staat, in der Absicht, in einem Museum, das Leben und das Gesamtwerk von Enescu für die Nachwelt zu erhalten.

 

In Partnerschaft mit dem Verein „Atheneum“ aus Düsseldorf, hat die Nationalbibliothek Rumäniens einem komplexen Event über die deutsch-rumänischen kulturellen Beziehungen veranstaltet. Anhand ihrer eigenen Sammlungen, die Bibliothek hat aus gegebenem Anlaß zwei Ausstellungen vorbereitet: „Das Königshaus Rumäniens in Bücher, Fotografien und Manuskripten“ und „Goethe in bibliophilen Ausgaben“. Am Tag der Veranstaltung, befanden sich in der Bibliothek, 8 Ausstellungen gleichzeitig.

 

Hier hat Herr Prof. Dr. h.c. mult. Volkmar Hansen, welcher bis vor einem Jahr und zu seiner Rente das Museum Goethe geleitet hat, einen Vortrag gehalten. Herr Gabriel Badea-Paun, Kunsthistoriker, in Frankreich wohnend, sprach über das Leben und das Werk von der Königin Elisabeth, Künstlerin und Schriftstellerin und über seinen letzten literarischen Erscheinungen in Bukarest und Paris. Schauspieler haben Gedichte von Carmen Sylva auf Deutsch und Rumänisch vorgetragen und Szenen aus Goethe’s Meisterwerk „Faust“. 

An einem der wenigen funktionsfähigen Cembalos in unserem Land, einen Replikat, hat uns Fernanda Romila mit einem Recital von alter Musik romantisch gestimmt.

 

Weitere herrliche musikalische Momente wurden von „Incanto Quartetto“ von der Oper in Temeswar geleistet.

 



 

Die Besichtigung des Palais Elisabeta, der Bukarester Wohnsitz S.M. König Mihai von Rumänien, weckte das maximale Interesse der Gäste, in dem von Atheneum organisierten Programm. In Deutschland, Frankreich oder Rumänien geborene Besucher, traten emotionsgeladen unter dem Eingangsbogen des Schlosses, eines geduldigen aber wichtigen Zeuge unserer Geschichte.

 

 

Der Palast ist in einem neo(-rumänisch-venezianisch-maurisch) Stil vom Architekt Corneliu Marcu, als Residenz für die Fürstin Elisabeta, Tochter von König Ferdinand und Königin Maria, ex-Königin Griechenlands. Nach der Bombardierung des Königlichen Schlosses in Calea Victoriei, König Mihai und die Königin Mutter Elena haben den Hof in diesem Gebäude verlegt. Am 30 Dezember 1947, König Mihai wurde gezwungen hier abzudanken. Unter dem national-kommunistischen Regime, wurde das Gebäude vom Staatsprotokoll benutzt. 2001 wurde der Palast Elisabeta dem König Mihai als Ex-König angeboten. Überwältigt von den historischen Dramen bekam der Palast wieder seine Würde und entfaltete sich als Lebensraum der öffentlichen rumänischen Identität, beim Organisieren zahlreicher Veranstaltungen, Begegnungen und Empfängen… So wie Seine Königliche Hoheit Prinz Radu von Rumänien einmal sagte: Dieser Ort ist ein „Mittelpunkt des heutigen Royalismus geworden“…

 

Kunstmuseum Cotroceni

 

 

Serban Cantacuzino hat auf der Cotroceni Anhöhe ein Kloster mit eigenem Königshof gegründet. Die Kirche wurde auf Befehl von Ceausescu abgerissen, doch heute steht wieder da. Den Namen von Herrschern wie Constantin Brancoveanu, Barbu Dimitrie Stirbey und Alexandru Ioan Cuza sind mit diesem Ort verbunden. Als Sommerresidenz von Prinz Karl I wird diese Anlage in einem Palast auf den Projekten von Architekten wie Paul Gotterau und später Grigore Cerchez basierend. Das von dem rumänischen Staat errichtete Bauwerk wer dem Kronprinz Ferdinand von Hohenzollern-Sigmaringen gewidmet. Die Kronprinzessin, später Königin Maria prägte den Palast mit unverkennbaren künstlerischen und historischen Merkmalen…

 

 

Zu der Überzeugung gelangt, dass durch Kultur, Brücken zwischen Menschen und Ländern errichtet werden können, hat der Verein Atheneum aus Düsseldorf mit deutschen Ernsthaftigkeit diese Kennenlernen-Reise durch einen Teil unseres Landes veranlasst.

 

In dem Teleajental gelegen, das Kloster Zamfira stammt aus dem XVIII Jh und ist eine Gründung der Phanarioten.

 

Das heilige Gebäude wurde auf Wunsch von Zamfiara Apostoli, die Witwe eines reichen Kaufmanns gebaut. Die neue Kirche in der Anlage ist zwischen 1856 und 1857 von Nicolae Grigorescu mit Wandmalereien dekoriert worden als der Maler am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn war. Die monastische Tätigkeit wurde dann, in der Zeit der sowjetischen Vorherrschaft für eine Zeitlang  unterbrochen.

 

 


 

 

Beim Entdecken Rumäniens waren die Freund und Mitglieder des Vereins Atheneum begeistert, ein paar Sehenswürdigkeiten in Sinaia zu besichtigen. Das Schloss Peles ist ein solches Erlebnis welches heiß begehrt, kommentiert und geschätzt war. Dieser Besuch war eigentlich eine Reaktion zu der Veranstaltung die ein Jahr zuvor in Düsseldorf auf Schloss Jägerhof unter dem Namen „Auf der Spur der Königin Carmen Sylva in Deurtschland“ stattgefunden hat.

 

Durch den symbolischen Charakter dieser Residenz, durch die Autorität von Karl I und das europäischen Ansehen der Königin –Schriftstellerin Elisabeta, wurde das Schloss Peles in seiner Zeit, ein wahres Schongebiet, wo sich Kunstschätze ansammelten, ein Ort, dass Ruhm, und Vornehmheit strahlte..

In der neuen Konzertsaal des Schlosses, eingerichtet nach 1906 auf Wunsch von Königin Elisabeta, hat sich der Verein Atheneum vorgenommen, die Wiederbelebung einer kulturellen Tradition, die damals, unter den Namen „Die Salons der Königin“ Karriere gemacht hat. Die musikalischen und literarischen Abende im Schloss Peles waren in der ganzen Europa in der Belle-Epoque-Zeit hochberühmt. An diesen Veranstaltungen nahmen sowohl rumänische Künstler wie George Enescu und Vasile Alecsandri teil, als auch Musiker, Schriftsteller und Schauspieler europäischer Bekanntheit. Das kosmopolitische Ambiente in der Zeit von Elisabeta-Carmen Sylva wurde durch die von Gästen aus Deutschland, Frankreich und Rumänien vorgetragene literarischen und musikalischen Momente wiederbelebt.

 

 

Das Königspaar Karl I und Elisabeta haben entscheidend das Werden und Modernisierung Rumäniens beeinflusst. Ihre Herkunft hat bewirkt, dass der deutsche Stil eine große Rolle beim Hof in Bukarest und um so mehr bei der Sommerresidenz in Sinaia spielen konnte.

 

Unter dem Künstler-Namen Carmen Sylva, hat die Königin Elisabeta ihr Königsreich weltberühmt gemacht. Durch unsere erste Königin, haben sich im europäisch- westlichen Kulturraum rumänische Themen ausgebreitet.

 

Auf die königlichen, vor weniger Zeit restaurierten Orgel, hat das Ehepaar Fernanda Romila und Dan Racoveanu gespielt. Auf dieser wertvollen, als Kulturerbe eingestuften, Salon-Orgel, hat die Königin Elisabeta in Begleitung von George Enescu gespielt.

 

 

 



Später in der Zwischenkriegszeit, unser berühmter Komponist hat für sich eine Sommerresidenz in Sinaia gebaut, Vila „Luminis“, heute Teil vom Nationalmuseum „George Enescu“.

Als Schützling von Königin Elisabeta, der junge Musiker George Enescu hat oftmals an die von der ersten Königin organisierten Konzerten im Schloss Peles. Im Schloss, Enescu hatte einen Raum für sich, wo er studieren und komponieren konnte…

 

Von seinem ersten Honorar, aus der amerikanischen Tournee, hat Enescu seine Villa in Sinaia nach eigenem Geschmack und unter der Beratung des Architekten Radu Dudescu erbaut. Die Villa wurde zwischen 1923 und 1926. Bis zum 1946, wenn er Rumänien endgültig verlassen hat, Enescu  kam jedes Jahr zu seiner Villa um sich zu erholen und zu komponieren.

 

 

 


 

Der ehemalige Königspalast Rumäniens hat eine bewegte Geschichte gehabt. Schon im Jahre 1837 an diesem Ort befand sich ein Königspalast der später als Zeremonienaufenthalt von den Herrschern Alexandru Ioan Cuza und später Karl von Hohenzollern benutzt wurde.  In den Jahren 1882 – 1906 entwickelte Karl I den Palast bis zu einer mit  der heutigen vergleichbaren Räumlichkeit. Der erste König Rumäniens verstirbt im Jahre 1914 und in seinem Testament vermacht er, das die Pinakothek „für immer und als Ganzes im Lande verbleiben wird, als Eigentum der Rumänischen Krone“. Das Erscheinungsbild von heute ist das Werk vom Architekt Nenciulescu. Nachdem König Mihai I abdankt, läuft der Ehemalige Königspalast in die Verwaltung von Kunstministerium über, zwecks Einrichtung eines nationalen Kunstmuseums.

 

Die städtische Hinterlassenschaft aus dem 19. JH verlangt Renovierungen und intelligente Präsentationen in der Touristik. Der ehemalige Reiz der Stadt mit neoklassichen-, romantischen- oder Jugendstil- Akzenten kommt nicht sehr leicht zur Geltung in der historischen Architektur mit schäbigen Außenwänden. Diese Gebäude müssen verständnisvoll und mit Liebe entdeckt werden, um die Erinnerung an einem besseren Leben von Bukarest, an der damaligen Aristokratie mit Namen wie Cantacuzino, Sturdza, Ghica, Sutu, Monteoru, Vernescu-Lensch zu ehren…

 

Am linken Ufer des Oltes gelegen, das Weingut aus Bolovanu, hat eine 100-jährige Tradition. In Samburesti wurde der Lieblingswein des Ceausescu und der kommunistischen Nomenklatur hergestellt.

Das Spezifikum dieser Weingüter war: Die Art des Bodens, alluvial, reich an Steinen und Kalk und mit sonnigen Terrassen. All diese guten Eigenschaften führen zu einem Qualitätswein, der mit französischen Weinen konkurrieren kann.

 

Herr Sergio Faleschini, Weingutbesitzer, Honorarkonsul von Monaco in Rumänien hatte uns hier eingeladen. Die Atmosphäre und das Ambiente waren dermassen großartig, daß die Besichtigung und das Festessen ändeten mit der "Ode an die Freude" von unseren Gästen mit Begeisterung gesungen.

 

 

 


 

Die deutschen Gäste des Vereins Atheneum haben die majestätische Atmosphäre des Rumänischen Atheneum, ein Symbol-Bauwerk für Bukarest und Kulturtempel genossen. Dies wurde auch von Karl I errichtet. Im Rahmen des Festivals „George Enescu“ wurde das einmalige Konzert des italienischen Ensemble „Europa Galante“ gegründet und geleitet von Fabio Biondi, auf antiken Instrumenten besucht.

 

Das Nationale Dorfmuseum, bestehend aus „ allen Dörfern des Landes“ wird als wichtigstes Freilicht-Museum  Rumäniens betrachtet. Es wurde 1936 gegründet, durch die Tätigkeit von Monographisten der Soziologischen Schule unter der Leitung vom Professor Dimitrie Gusti. Das Projekt wurde von der Königlichen Kulturellen Stiftung „ Prinz Karl“ unterstützt. Am Rande des Herastrau Sees sind Bauernhöfe und -Anlagen aus allen Regionen des Landes versetzt und identisch wiedergebaut worden. Eine echte Wiege der alten Zivilisation und nationalen Identität.